«Mein Weg zu Wiborada»

Der Altarraum der Kirche St. Johannes zu Mörschwil bot am Abend des 16. März 2022 einen ungewöhnlichen Anblick: Zur Skulptur der Heiligen Wiborada und den vom Bistum mitgelieferten Informationsständen nebst Audiostation hatten sich schwere, aufgebockte Eichenholzblöcke gesellt. Darauf eine elektrische Kettensäge, wo sonst der Ambo steht. Ferner ein Bild aus Mittelamerika, eine Miniatur-Skulptur der Wiborada, ein grösseres Holzstück und ein noch grösserer Sack mit Sägespänen.

 

Die Auflösung dieses Ensembles besorgte der Künstler Det Blumberg, begleitet von seiner Lebens- und Wirkenspartnerin Claudia Gruber, im Verlauf der folgenden Stunde. So konnten die Zuhörenden – später auch: Zugreifenden – erfahren, wie Spiritualität und Kunstschaffen im Leben von Det Blumberg zusammengefunden haben, was ihn bei der Auswahl von Objekten wie z.B. der Himmlischen Weibsbilder und der Wiborada angeregt und bewegt hat, und wie er es vermag, ausschliesslich mit einer Kettensäge und zurückhaltend verwendeten Farben derart faszinierende Ausdrucksformen in und auf das massive Eichenholz zu zaubern.

Der persönliche, spannende, humorvolle und vielschichtige Beitrag des Künstlers und die anschliessenden Gespräche ‚in der Werkstatt‘ haben uns einen unvergesslichen Abend beschert, für den wir Det Blumberg und Claudia Gruber herzlich danken. Für alle, die nicht dabei sein konnten, nachfolgend ein Video, das anlässlich der Ausstellung der ebenfalls von ihm geschaffenen „Himmlischen Weibsbilder“ in der Kathedrale St. Gallen 2021 entstanden ist. Die Skulptur der Wiborada war noch bis Ende März in unserer Kirche zu sehen und zog dann weiter an einen neuen Ort.

Jürgen Spickers, Pfarreiratspräsident