Rückblick des Pfarreirats auf 2021
Beim Start in das zweite Corona-Jahr blickten wir auf 28 Schutzkonzepte für Gottesdienste und kirchliche Veranstaltungen zurück, mit denen das Bistum St. Gallen seit März 2020 die immer wieder an die Lage angepassten Vorgaben des Bundes zum Umgang mit der Pandemie umsetzte. Bis Ende 2021 sollten daraus 40 Konzepte geworden sein. Das religiöse Leben in unserer Pfarrei wurde also weiterhin vor starke Herausforderungen gestellt, und das Andauern der Bedrohungslage zehrte an den Kräften aller Beteiligten. Vor daher dürfen wir einerseits froh sein, bei alldem noch über eine stattliche Zahl von Ereignissen berichten zu dürfen, und andererseits dankbar und voller Bewunderung für die Energie, mit der sich alle der drohenden Resignation entgegengestellt haben.
Von den fünf Pfarreiratssitzungen des Jahres fanden zwei digital per Zoom statt, zwei vor Ort im Jumaheim, und eine gemischt mit beiden Formaten. Auch in der Erwachsenenbildung begannen wir Anfangs Februar, die abendliche Lectio divina parallel auszurollen. Die digitale Version kannibalisierte die physischen Zusammenkünfte vor Ort keineswegs. Vielmehr freuten wir uns über eine Erweiterung des Kreises der Teilnehmenden weit über Mörschwil hinaus. Dies hatte Bestand über das gesamte Jahr, und wir danken unserem Pfarreibeauftragten Bernd Ruhe herzlich für diese Initiative und die professionelle Durchführung der insgesamt 13 digitalen Lectio divina-Sitzungen.
Überhaupt konnte die Erwachsenenbildung 2021 ihre Aktivitäten wieder verstärken. Am 26. August fanden alle Mörschwiler Haushalte eine Broschüre mit zwei Veranstaltungsreihen dem Mitteilungsblatt der Gemeinde beigelegt. Neben einer Reihe mit den genannten Lectio divina- und Bibliolog-Formaten wurde eine Vortrags- und Studienreihe unter dem Titel „Weichenstellungen“ angekündigt. Mit diesen konnten wir nach den Sommerferien auch wieder an entsprechende Präsenzanlässe aus der Zeit ‚vor Corona‘ anknüpfen. Die Führung mit Remo Wäspi durch die Ausstellung „Beten – Gespräche mit Gott“ in der St. Galler Stiftsbibliothek, der Vortragsabend mit Ann-Katrin Gässlein zu „Wiborada – ein Leben hinter Mauern?“, der biblische Studientag „Für eine Welt ohne Angst“ mit Kuno Füssel sowie der Vortragsabend mit Alois Riklin zu „Hans Küng und das Projekt Weltethos“ fanden grosse Resonanz. Details können auf unserer Webseite „pfarrei-moerschwil.ch“ in der Rubrik „Aktive Kirche → 2021“ nachgeschaut werden. Dem Ressort ‚EB‘ des Pfarreirats unter Leitung von Isabelle Müller-Stewens danken wir herzlich für das Engagement.
Die Firmung 2021 konnte trotz pandemiebedingter Hindernisse erfolgreich durchgeführt werden. Zwar musste der Gottesdienst zum „öffentlichen Ja“ Ende Februar auf 50 Teilnehmende beschränkt werden, und auch die Firmung selbst unterlag der Personenbegrenzung. Gleichwohl wurde der durch die 8 Firmandinnen und Firmanden unter dem Motto „Der Heilige Geist ist Gottes Kraft, die in uns wirkt“ gestaltete Gottesdienst mit Generalvikar Guido Scherrer zu einem stimmungsvollen Hochfest. Einmal mehr danken wir unserer Firmkatechetin Barbara Gahler und ihrem Team ehemaliger Firmanden herzlich für ihren Einsatz und ihr Improvisationstalent bei der erfolgreichen Vollendung des Firmwegs.
Zusammen mit der Firmung ist die Erstkommunion zentrales Sakrament im Leben junger Christinnen und Christen. Für diese Feier waren die organisatorischen Bedingungen 2021 besonders herausfordernd: Zum einen stand noch ein Nachholtermin aus dem Vorjahr an, zum anderen der Weisse Sonntag des aktuellen Jahrgangs. Das führte am 10. und 11. April zu insgesamt fünf Gottesdiensten für die Kinder und ihre Familien. Herzlichen Dank an unsere Religionslehrerinnen Monika Kurer und Monika Wagner nicht nur für ihren Beitrag zum Gelingen dieser Anlässe, sondern auch für die vielen zusätzlichen Aufgaben, die sie ehrenamtlich seit langem bei der Organisation des Sternsingens, der Schulgottesdienste, des Weihnachtswegs und vieler anderer Ereignisse unter dem Jahr noch erledigen.
Zwischen Erstkommunion und Firmung (und danach) verbringen viele Mörschwiler Jugendliche und junge Erwachsene eine gute Zeit in der Gemeinschaft der Pfadi Jürg Jenatsch. Sie unterstützen uns nicht nur beim Binden der Zweige für Palmsonntag und bei der weihnachtlichen Verteilung des Friedenslichts, sondern sind mit „Allzeit Bereit!“, „Üses Bescht!“ und „Guet Fründ!“ ein Segen für unsere Gemeinde. Wir freuen uns, dass Mathias Schiess und Moritz Dätwyler als Delegierte der Pfadi im Pfarreirat mitwirken, und wir wünschen allen schon jetzt ein unvergesslich schönes Bundeslager 2022.
Mehr im Hintergrund agiert unsere Pfarrei-Caritas, um Bedürftige zu unterstützen und Altersjubilare zu ehren. Doch ihre Arbeit ist auch und gerade in einem wohlhabenden Umfeld wichtig und wird von uns sehr geschätzt. Am stärksten sichtbar wurde Caritas in den vergangenen Jahren bei der Unterstützung der Mörschwiler Flüchtlinge. Die lokale Lage hat sich zwar durch veränderte Zuweisungsmassnahmen auf Bundesebene und wohl auch aufgrund der weltweiten Pandemie entspannt. Sie kann sich angesichts bestehender und neu aufflammender Kriege und Krisen aber jederzeit wieder verschärfen. Von daher ist es gut zu wissen, dass die ökumenische Spurgruppe „MörFlü“ weiterhin besteht, und wir hoffen, dass sie bei einer allfälligen neuen Flüchtlingswelle durch nächstenliebende Mitbürgerinnen und Mitbürger unterstützt wird.
Die Frauengemeinschaft, im Pfarreirat vertreten durch Bernadette Stadler, konnte alle vier geplanten Gottesdienste einschliesslich des anschliessenden Zusammenseins bei Café und Gipfeli verwirklichen; ferner den ökumenischen Frauengottesdienst im November. Wir danken der Frauengemeinschaft und ihrer Liturgiegruppe herzlich für ihren wertvollen Beitrag zu Verkündigung und Gemeinschaft in unserer Pfarrei.
Beim Blick über die kath. Kirchengemeinde hinaus sticht zunächst besagte Ökumene ins Auge. Sie erwies sich in Mörschwil auch unter Pandemiebedingungen als äusserst robust. Von der Aussendung der Sternsinger bis zur Jahresschlussandacht reihten sich die Anlässe über das ganze Jahr wie Perlen auf einer Schnur. Den von Papst Franziskus ausgerufenen synodalen Weg nutzten wir Ende November ebenfalls zum Thema „Zusammenarbeit mit anderen christlichen Glaubensrichtungen“ anlässlich eines gemeinsamen Gesprächs-Zmorge. Gern sagen wir Pfarrer Roger Poltera, Kirchkreispräsident Philipp Friedli, Messmerin Dora Soller und allen darüber hinaus Mitwirkenden herzlichen Dank für das gute, beständige Miteinander.
Der andere Blick geht hinaus ins Land auf unsere Seelsorgeeinheit Steinerburg. Während der traditionsreiche Auffahrts-Gottesdienst in der Unteren Waid zum zweiten Mal pandemiebedingt abgesagt werden musste, konnte der von der Pfarrei Steinach organisierte Steinerburgtag am 5. September unter besten Bedingungen stattfinden. Gleiches gilt für die jährliche Tagung der Pfarreiräte der vier Pfarreien am 6.11. in Berg, an der erstmals Eugen Wehrli als neuer Pfarradministrator der Seelsorgeeinheit teilnahm, was wir sehr geschätzt haben.
Im Gottesdienst vom 20. Juni mussten wir uns nämlich zu unserem grössten Bedauern von Pater Gregor Syska verabschieden. Er war von seiner Funktion als Pfarradministrator der Seelsorgeeinheit Steinerburg zurückgetreten, um sich neuen Aufgaben als Pfarreibeauftragter von Balgach sowie als Kaplan und Jugendseelsorger der dortigen Seelsorgeeinheit zu widmen. Am Schluss des Gottesdienstes liessen wir einige besonders schöne Erinnerungen Revue passieren, und Fotos unserer kleinen Präsentation sind weiterhin auf unserer Webseite anzuschauen. Wir sind Pater Gregor für sein seelsorgerisches und persönliches Engagement in unserer Pfarrei sehr dankbar, wünschen ihm in seiner neuen Aufgabe viel Erfüllung und hoffen, ihn bei der einen oder anderen Gelegenheit wieder in Mörschwil zu treffen.
Mit Eugen Wehrli bestellte Bischof Markus Büchel auf den 1. August den Pfarrer der Seelsorgeeinheit „Über dem Bodensee“ zum Pfarradministrator ad interim für die Zeit der Pfarrvakanz in unserer Seelsorgeeinheit. Mitglieder der kirchlichen Räte durften Eugen Wehrli bereits Ende September in Mörschwil begrüssen, in ungezwungenem Rahmen persönlich kennenlernen, und wir freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit.
Bleibt zum Abschluss dieses Berichts die angenehme Aufgabe, dem ‚inneren Kreis‘ unserer Pfarrei für die erfolgreiche Bewältigung eines zweiten herausfordernden Jahres zu danken: Unseren Seelsorgenden Bernd Ruhe, Pater Gregor Syska und den Patres der Unteren Waid, unseren Messmerinnen Ursula Hanimann und Bernadette Wick, unserer Organistin Ruth Falk, unseren Lektorinnen und Lektoren, unseren Ministrantinnen und Ministranten, unserer Kirchenkatze, die sich neulich beim Frühgottesdienst zu Pater Peter Meier an den Altar setzte, den Mitgliedern unseres Kirchenverwaltungsrats und seinem Präsidenten Christoph Knechtle, sowie unserem Pfarreiratsteam in seinem zweiten Amtsjahr: Godelive Frefel, Astrid Mathis, Katja Niedermann, Josua Schildknecht, Vizepräsidentin Nadia Schönenberger und Irina Wagner.
Jürgen Spickers, Pfarreiratspräsident